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Christina Demen'shina "Die Rosen vor dem Konsulat Großbritanniens"


Jekaterinburg. Schon den vierten Tage bringen Einwohner der Hauptstadt des Urals rote Rosen, Kerzen und Stofftiere zum Britischen Generalkonsulat. Die Briefe an die Mitarbeiter der diplomatischen Vertretung kommen sowohl von gewöhnlichen Bürgern als auch von den ersten Personen der Stadt und des Gebietes.

Nach den letzten Zahlen sind als Ergebnis der vier Explosionen, die am vergangenen Donnerstag in London stattfanden, 49 Menschen umgekommen, mehr als 700 haben Verletzungen unterschiedlicher Schwere erlitten. Die Ärzte der Londoner Ersten Hilfe teilen mit, dass sich noch 100 Menschen in äußerst kritischem Zustand befinden.
Der Gouverneur des Gebietes Swerdlowsk Eduard Rossel hat dem Leiter der britischen diplomatischen Vertretung Clive Thompson persönlich sein Beileid ausgedrückt. Wie Eduard Ergartovich unterstrich, haben die Uraler ein starkes Mitgefühl für das geschehende Unglück, da Russland mehrfach selbst mit der Grausamkeit, der Unmenschlichkeit und der Barbarei von Terroristen konfrontiert war. Der gerührte Brite hat seinerseits eine offizielle Ansprache auf Russisch verlesen:
- Vor vier Jahren arbeitete ich in New York, als die terroristischen Anschläge dort verübt wurden. Dann kam Madrid. Gestern war London einem terroristischen Sturmangriff ausgesetzt. Meine Gedanken und mein Mitgefühl gelten den Familien, die von dieser Tragödie betroffen wurden. Ich war von der Anteilnahme und der augenblicklichen Reaktion der Einwohner Jekaterinburgs und Russlands insgesamt berührt.
Ungeachtet der Anschläge gab es nicht einen Fall, dass ein Einwohner der Stadt oder des Gebietes seinen Flug in die Hauptstadt des Nebelreiches storniert hätte. Nach den Worten der Mitarbeiter der Fluggesellschaft «British Airways», ist bei ihnen kein einziger Fall fixiert worden, dass jemand sein Ticket für die nächsten Flüge stornieren wollte. In der Gesellschaft wurde präzisiert, dass in der Regel für das Storno von reservierten Tickets keine Erstattung vorgesehen ist, aber in diesem Fall können Ausnahmen gemacht werden. In den Firmen, die russische Studenten zum Studium nach England schicken, wurde bestätigt, dass bislang niemand von der geplanten Reise zurückgetreten ist.
Die Uraler, die sich jetzt in London befinden, berichten, dass sich die Atmosphäre in der Stadt schon beruhigt habe. Es sind erhöhte Sicherheitsmaßnahmen getroffen worden, in den Straßen gibt es viele Polizisten.
                                                   Christina Demen'shina

Übersetzung aus dem Russischen durch Herrn Alexander Kahl