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Deutsch-russisches Projekt / Interethnische Beziehungen, Migration und Integration

Toleranzkultur in den interkonfessionellen Beziehungen


Es ist bekannt, dass sich der mittlere Ural als multiethnisches und multikonfessionelles Gebiet entwickelt hat.

Geschichte und Gegenwart der interkonfessionellen Beziehungen im mittleren Ural
Das Heidentum der finno-ugrischen Urvölker (Mansi, Mari), der Islam der Baschkiren, Tataren-Bulgaren und sibirischen Tataren, die Orthodoxie, darunter auch der Altgläubigen der russischen Kolonisatoren - dies sind die Hauptreligionen zur Zeit der Gründung des Gebietszentrums (1723) Jekaterinburgs.

In der Stadt selbst gab es von Anbeginn an eine kleine, aber einflussreiche Gruppe von Lutheranern, die aus ausländischen Spezialisten bestand, später der Russlanddeutschen. Später, Ende des XIX. Jahrhunderts, kam der Katholizismus (vor allem Polen, die als Teilnehmer des Aufstandes von 1863 verbannt wurden) und das Judentum hinzu, sowie im XX. Jahrhundert die Baptisten und andere Strömungen der Protestanten.

Zu Beginn des 1. Weltkrieges lebten ca. 100 000 Menschen in Jekaterinburg, deren Mehrheit zur Orthodoxie gehörte. Außerdem gab es 3998 Muslime, 1135 Juden, 889 Lutheraner, 951 Katholiken.

1914 hatte die Jekaterinburger Eparchie, die man mit dem heutigen Territorium des Gebietes Swerdlowsk gleich setzen kann, 591 Kirchen, 725 Kapellen und Gebetshäuser. Die Anzahl der Gemeinden betrug 465 (428 russisch-orthodoxe und 37 altgläubige), in Jekaterinburg  waren es 127, in Werchoturije 96, in Irbit 48, in Kamyschlow 93, in Schadrinsk 101. Der Geistlichkeit gehörten 1436 Personen. Die Eparchie hatte 3 Männer- und 9 Frauenkloster.

Im Gebiet formierten sich außer in Jekaterinburg weitere religiöse Zentren, die mit den kompakten Siedlungsgebieten in Verbindung stehen: im Norden (Mansi) und im Süden (Mari) – das Heidentum, im Süden – der Islam (Baschkiren, Tataren); in Großstädten – das Judentum. Das Zentrum der Orthodoxie war Werchoturje.

Die Jahre der Sowjetmacht hatten einen negativen Einfluss auf alle Konfessionen im Swerdlowsker Gebiet: hunderte von Kirchen wurden geschlossen und zerstört, Geistliche wurden vertrieben, Gläubige wurden verurteilt.

 Erst Ende der 80er Jahre mit dem Beginn der demokratischen Veränderungen in der UdSSR veränderte sich auch das Verhältnis Staat – Kirche zum Positiven. Man begann den Gläubigen die Kultstätten zurückzugeben und religiöse Traditionen wiederzubeleben. 1990 wurde das Gesetz der UdSSR „Über Religions- und Gewissensfreiheit“ angenommen und der Rat für Religionsfragen abgeschafft. Russland hat in seinem Bestreben, ein demokratischer Staat zu werden, diese Tendenz fortgesetzt. In der Verfassung des Landes werden die Grundrechte der Bürger u. a. auch das Recht auf Gewissenfreiheit und Freiheit der Religionsausübung garantiert.

Im Gebiet sind per 1. Januar 2005 557 religiöse Organisationen aller wichtigen Konfessionen tätig:

Russisch-orthodoxe Kirche   352 (darunter 338 Gemeinden)
Altgläubige Kirche                   7
Römisch-katholische Kirche    4
Islam                                     40
Buddhisten                              2
Ev.- baptistische Kirche          10
Christen des Evangeliums         8
Ev. Christen des 50. Tages     50
Adventisten des 7. Tages        22
Lutheraner                             13
Neuapostolische Kirche           5
Zeugen Jehovas                       9
Krishna (Vaishna)                    3
Methodisten                            5
Andere                                  27

Die interkonfessionelle Situation im Gebiet ist im Verlauf der letzten Jahrzehnte ruhig und stabil. Ihre Entwicklungstendenzen im Gebiet entsprechen denen im gesamten Russland (wachsende Anzahl von Organisationen, wachsendes Vertrauen von Seiten des Staates und der Bevölkerung). Es gibt allerdings auch einige spezifische Züge:

1. Es wächst die Anzahl religiöser Vereinigungen. 2002 existierten 493, 2003 waren es 515, 2004 553, 2005 557. Das Wachstum erfolgt hauptsächlich durch eine wachsende Anzahl von Gemeinden der russischen orthodoxen Kirche, aber auch des Islam und der Protestanten.
2. Die traditionellen Konfessionen des Mittleren Urals (Orthodoxie, Islam, Judentum) sind sowohl innerhalb als auch außerhalb der Gemeinden aktiv tätig.
3. Die Mehrheit dieser Organisationen widmet traditionell sozialen Fragen eine große Aufmerksamkeit.
4. Der natürliche Wettbewerb um Einfluss in der Bevölkerung zwischen den Konfessionen verläuft insgesamt in den rechtlichen Normen. Dies bedeutet, dass sich staatliche Organe und die Organe der örtlichen Selbstverwaltung in Streitfällen nicht für die eine oder andere Seite bekennen, ihre Einflussmöglichkeiten nicht nutzen, dies bedeutet, dass die Aktivitäten der einen gegen die anderen (z.B. Orthodoxe gegen Protestanten oder Anhänger Krischna´s), auch wenn sie der Form nach politischen Formen der Auseinandersetzung entlehnt sind (Meetings, Demonstrationen), so verlaufen sie in der Regel unter Einhaltung der gesetzlichen Regelungen für Massenveranstaltungen.
5. Eine Reihe religiöser Organisationen (Mormonen, Zeugen Jehovas, 50. Tag, Baptisten, Vaishna und andere) haben die Arbeit unter Teilnahme ausländischer Missionäre fortgesetzt, deren Zahl 2004 im Gebiet 272 betrug.
6. Bei Behaltung eines gespanntes Verhältnisses zwischen den regionalen Führungen der zentralen geistlichen Verwaltung der Muslime Russlands und der geistlichen Verwaltung der Muslime des asiatischen Teils Russland sind keine extremistischen Formen in den Aktionen festzustellen. Die Vertreter fast aller Konfessionen sind um Zusammenarbeit mit den staatlichen Stellen bemüht, u. a. auch bei Aktionen gegen Extremismus.

Wenn man die Situation im Ganzen analysiert, so muss man gleichzeitig unterstreichen, das das hohe Niveau der Freiheit zur Religionsausübung, der Toleranz, des konfessionellen und interkonfessionellen Friedens im mittleren Ural durch die Vertreter aller wichtigen Konfessionen bei ihrem Treffen mit Vertretern der Monitoring - Kommission der parlamentarischen Versammlung des Europarates, die im Oktober 2004 in Jekaterinburg stattfand, gewürdigt wurden.
2004 konnte eine insgesamt erfolgreiche staatliche Politik auf dem Gebiet der religiösen Beziehungen verwirklicht werden. Auf den Territorium des Gebietes werden Kultstätten wiedererrichtet oder neu gebaut. Auch für 2005 ist u. a. die Grundsteinlegung für die Kirche Nikolai des Wundertäters in Wolchansk geplant, die Fertigstellung der Kathedrale der heiligen Mutter in Artjomowsk, der Verklärung Christi Kirche in Serow.  In Perwouralsk wurde eine Hauptmoschee und in Jekaterinburg eine Synagoge eröffnet. Im Bau befinden sich eine Moschee und die Kirche der armenischen apostolischen Kirche.

2004 begann der Prozess der Rückübertragung der Bodennutzungsrechte an die religiösen Organisationen für die Grundstücke auf denen religiöse Kultstätten stehen (Kirchen, Klöster).

Die Grundlage der Zusammenarbeit Staat-Kirche bleibt die gemeinsame Arbeit auf sozialem Gebiet. Diese Arbeit als eine der Hauptaufgaben der Kirche sehen die sozialen Konzepte der russisch-orthodoxen Kirche, des Islam, der Protestanten und anderer Konfessionen vor.
Als Beispiele konkreter Zusammenarbeit seien hier genannt die Tage der Barmherzigkeit, die Tage der slawischen Sprache und Kultur, der Kampf gegen Alkoholmissbrauch, Drogenkonsum und das Rauchen.
Viele religiöse Organisationen beteiligen sich aktiv bei der Erhaltung der historisch-kulturellen Traditionen der Völker Russlands, der geistig-ethischen Gesundheit der Bevölkerung, verwirklichen Projekte (auch gemeinsam) mit sozialem Inhalt – Kampf gegen Drogenverkauf, Wohltätigkeitsaktionen zugunsten Bedürftiger,. Sie beteiligen sich bei der Erziehung der heranwachsenden Generation.

Die zahlenmäßig größte und am stärksten von der Bevölkerung unterstützte Religion ist die Orthodoxie. Sie verfügt über 5 selbständige Jurisdiktionen und 352 Vereinigungen. Es handelt sich hierbei um:
- Eparchie Jekaterinburg und Werchotursk der russischen orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats
- 7 altgläubige Gemeinden
- 2 Gemeinden der Ischimsk-sibirischen Eparchie der russisch-orthodoxen Auslandskirche
- 1 Gemeinde der russisch-orthodoxen Freikirche
- 1 Gemeinde der wahren russisch-orthodoxen Kirche

Ernsthafte Konflikte zwischen diesen Kirchen sind nicht zu verzeichnen, obwohl es Streitigkeiten zwischen der russisch-orthodoxen Kirche und der altgläubigen Gemeinde über die gemeinsame Nutzung der Christi Himmelfahrt Kirche (ehemalige altgläubige Kirche der heiligen Dreifaltigkeit) gibt.
Die Jekaterinburger Eparchie ist die größte und populärste Konfession, die in diesem Jahr ihr 120 jähriges Bestehen gefeiert hat. Zu ihr gehören 450 Geistliche, 338 registrierte Gemeinden (für weitere 39 Gemeinden sind die Dokumente zur Eintragung bereits eingereicht), Frauen- und Männerkloster, der Erzpriesterhof, und das Jekaterinburger geistliche Seminar.
Der Mittlere Ural gehört tatsächlich zu den Zentren der russisch-orthodoxen Kirche im Osten des Landes. Das Gebiet verfügt über eine Vielzahl orthodoxer Denkmäler (Kirchen/ Klöster), unter denen auch einmalige sind wie die Blutskirche, die allein an den Zarentagen am 16./17. Juli von mehr als 10000 Menschen besucht wurde; die denkmalgeschützte Stadt Werchotursk, das Ensemble um Ganina Jama , der Ort an dem die Gebeine der Zarenfamilie in einen Schacht geworfen wurden, das Frauenkloster von Nowotichwinsk.
Mit Unterstützung der staatlichen Strukturen wurden folgende Veranstaltungen durchgeführt:
- Besuch des Vorsitzenden der Russischen Auslandskirche
- 400 Jahresfeier des Heiligen Nikolai Männerklosters
- 300 Jahr – Feier der Beisetzung der Gebeine des Heiligen Simons
- Kirchlich- Gesellschaftliches Forum „Geistlich-moralische Grundlagen der demografischen Entwicklung Russlands“ (Febr. 2005)
Die russisch-orthodoxe Kirche veröffentlicht in ihren zahlreichen Druckereien mehrere Zeitungen:
- Orthodoxe Zeitung Jekaterinburg
- Orthodoxe Jugendzeitung
- Geistlich - aufklärende Wochenzeitung „Stimme der Orthodoxie“

Regelmäßig senden die Radiostation der Eparchie und der TV Sender. 2005  startet der erste orthodoxe Fernsehsender Russlands „Union“ in der Stadt Perwouralsk seine Sendungen.
Für die russisch-orthodoxe Kirche ist es weiterhin ein Problem ausreichend Mittel zur Restaurierung von Kirchen und leer stehenden Kultstätten zu finden, auch wenn diese historische Denkmäler sind. Die Leitung der Eparchie hat große Personalprobleme, insbesondere das Fehlen von Popen für regelmäßige Gottesdienste im ländlichen Raum.

Unter den Muslimen des Mittleren Ural besteht weiterhin eine organisatorische Trennung. Auf dem Territorium des Gebietes wirken zwei Verwaltungen:
- die regionale geistliche Verwaltung der Muslime des Gebietes Swerdlowsk (RGVdM) und
- die Kasiatskoje Verwaltung der Muslime des Gebiets Swerdlowsk, die ihrerseits zu unterschiedlichen Zentren der russischen Muslime in Ufa und Tobolsk gehören.
- Im Oktober 2004 wurde eine weitere Gemeinde des Imams Al Buhari, die zur 3. muslimischen Struktur, der Geistlichen Verwaltung der Muslime des  europäischen Russlands gehört, gegründet.

Im ethnischen Leben der Muslime wächst die Bedeutung traditioneller Feiertage. Die Muslime sind zu ungefähr gleichen Teilen unter den beiden Verwaltungen, die jeweils sozial sehr aktiv sind, aufgeteilt. So existiert z.B. in Jekaterinburg eine Sonntagsschule für Kinder, in der Grundlagen des Islam und Arabisch gelehrt werden. Die Anzahl der Schüler wuchs zwischen 2001-2004 auf 160 an. Die Regionale geistliche Verwaltung der Muslime des Gebietes Swerdlowsk leistet humanitäre Hilfe und unterstützt bei der Arbeitsbeschaffung Flüchtlinge und andere Personen, die aus unterschiedlichen Gründen in eine schwierige soziale Situation geraten sind oder der Rehabilitierung bedürfen.

Jährlich werden zwischen 20-40 Kinder aus sozial schwachen Familien in den Winter- und Sommerferien in der Gemeinde der Jekaterinburger Moschee aufgenommen. 25 Familien erhalten Lebensmittelhilfe. Im Laufe von sieben Jahren leistet man humanitäre Hilfe in den Strafvollzugsanstalten im Gebiet. 40-50 Menschen erhalten Unterstützung in Form von Schreibwaren, Spielen, Lebensmitteln, Videofilmen und anderen individuellen Geschenken.
Gemeinsam mit der Orthodoxen Kirche und der jüdischen Gemeinde der Stadt Jekaterinburg wurden mehrfach humanitäre Aktionen in der Strafvollzugsanstalt N5  für minderjährigen Straftäter  durchgeführt.
Judentum

Es existieren 12 Organisationen, die zum traditionell orthodoxen Judentum (Kongress der jüdischen Organisationen in Russland) und zu den Hasiden (Föderation jüdischer Gemeinden Russlands) gehören. Im nicht öffentlich ausgetragenen Streit der Strömungen hat das hasidische jüdische Zentrum in Jekaterinburg (Synagoge) gesiegt, das den Synagogenbau als erste beendet hat.

Protestantische Gemeinden
Für protestantische Gemeinden (mehr als 100) ist die Missionarstätigkeit im Einvernehmen mit sozialen Aktivitäten (soziale Hilfe, Kampf gegen Drogen, Rauchen) charakteristisch. In letzter Zeit werden Aktivitäten des Pastorenrates der Stadt Jekaterinburg, der eine beachtliche Rolle bei der Koordination der Tätigkeit der verschiedenen Organisationen spielt, intensiviert.
Als letzte große Aktion war eine kostenlose Vorführung des Films von Heimann „Jesus“, der in Kinos und in den Kulturpalästen  Jekaterinburgs vorgeführt wurde. Dies führte zu unterschiedlichen Reaktionen von Seiten der Orthodoxen und Muslime, gleichzeitig aber auch zu einem Anwachsen der Mitgliederzahl in den protestantischen Gemeinden verschiedener Strömungen 

Die Römisch-katholische Kirche, die Gesellschaft „Krischnas Bewusstsein“, Vereinigungen der Neuapostolischen Kirche, Bahaisten, Mormonen sind in ihrer nach außen gerichteten Tätigkeit kaum bemerkbar.

Die Organe der Staatsmacht, sowie der örtlichen Selbstverwaltung richten sich in ihrer Arbeit mit religiösen Vereinigungen nach den föderalen Gesetzen und hier insbesondere nach dem Gesetz Nr. 125-F3 vom 26.9.1997 „Über die Gewissensfreiheit und religiöse Vereinigungen“ und dessen Ergänzungen.

Vom 22. Juni 1999 bis 27. November 2003 war das Gebietsgesetz „Über die Verwirklichung der Tätigkeit religiöser Vereinigungen auf dem Territorium der Gebietes Swerdlowsk“ in Kraft. Im Zuge der Angleichung der regionalen  an die föderale Gesetzgebung wurde das Gesetz des Gebiets außer Kraft gesetzt. An seine Stelle trat das föderale Gesetz „Über die Freiheit des Bewusstseins und religiöser Vereinigungen.

Mit Inkrafttreten der Gouverneursverfügung Nr. 69 begann am 30.6.1998 ein beratender Expertenausschuss zu Fragen der Bewusstseinsfreiheit und Religionsausübung beim Gouverneur des Gebietes seine Arbeit. Hauptaufgabe war die Erstellung einer staatlichen Expertise zu Fragen der Religionsführung. Seit dem 1. Januar 2005 gehören diese Funktionen zu den Aufgaben des Föderalen Meldedienstes. Aus diesem Grund begann man mit der Umbildung des „Beratenden Expertenausschusses“ in einen „Rat zu Fragen der Wechselbeziehungen mit religiösen
Organisationen“ beim Gouverneur.

Die Analyse zeigt, dass innerhalb der Konfessionen und zwischen ihnen Widersprüche bestehen, die von tiefen Veränderungen im gesellschaftlichen Leben in den letzten Jahrzehnten geprägt sind. Die interkonfessionellen Widersprüche entwickelten sich sowohl im Zusammenhang mit der Verstärkung des Konkurrenzkampfes um neue Gläubige als auch mit der Aktivierung der Bestrebungen von bisher wenig bekannten Religionen, ihren Platz im modernen religiösen Leben einzunehmen. Der Kampf zwischen den religiösen Konfessionen auf dem Territorium des Gebiets nicht den Charakter der direkten Konfrontation hat.

Bestimmte Reibungen entstanden zwischen den Orthodoxen und Protestanten wegen der oben erwähnten Vorführung des Filmes „Jesus“. Von den Orthodoxen wurde diese Tatsache als „Proselitismusakt“ auf dem ursprünglich orthodoxen Territorium“ aufgenommen und in den Massenmedien wurden eine Reihe von missbilligenden Publikationen wie auch Demos an  Kino´s mit Hilfe der jugendlichen „Orthodoxen Studentenbrüderschaft“ organisiert. Die Orthodoxen wurden auch von der Leitung  der muslimischen Verwaltung unterstützt (Leiter – Mufti Sibagatulla Hadshi).
Eine negative Reaktion bei den meisten Konfessionen (Orthodoxen, Altgläubigen, Baptisten, ev. Christen des 50. Tages, teilweise Adventisten) löst die viel zu offensive Missionärstätigkeit der Zeugen Jehovas (von Haus zu Haus, auf den Straßen, im Verkehr)aus. Aber zu ernsthaften Konflikten ist es nicht gekommen.

Einen positiven Einfluss auf die Festigung der zivilisierten zwischenkonfessionellen Beziehungen übte in einem gewissen Maße die Durchführung einer internationalen wissenschaftlich-praktischen Konferenz zu Problemen der Toleranz (8.-9.Dezember), die von der Internationalen Assoziation der religiösen Freiheit initiiert wurde und an der die Administration des Gouverneurs des Gebiets Swerdlowsk teilgenommen hat als auch das Festival der religiösen Freiheit (11. Dezember 2004), an dem sich die Teilnehmer und Gäste der Konferenz als auch Vertreter einiger religiöser Organisationen (vor allem protestantischer Prägung) beteiligt haben.

Zu den wichtigsten Aufgaben gehören:

Auf  föderalem Niveau ist es sinnvoll eine Konzeption der staatlichen religiösen Politik anzunehmen. Sichtbar unnütz ist das föderale Zielprogramm „Formierung der Einstellungen des toleranten Bewusstseins und der Vorbeugung des Extremismus in der russischen Gesellschaft (2001-2005)“.
Auf regionalem Niveau ist es erforderlich die Arbeit an der Umgestaltung des Konsultativrates zu einem Rat für die Zusammenarbeit mit den religiösen Organisationen beim Gouverneur des Gebiets Swerdlowsk fortzusetzen.

Man muss anerkennen, dass die Mitarbeiter der staatlichen Machtorgane, der örtlichen Selbstverwaltungsorgane und der Rechtschutzorgane über keine ausreichenden Kenntnisse zu den Besonderheiten der religiösen Organisationen, rechtlichen Grundlagen zum Entgegenwirken gegen den Extremismus und Terrorismus und umgekehrt zur Förderung der toleranten Einstellung in der Gesellschaft verfügen.

Erforderlich ist die Ausbildung aller oben genannten Kategorien zu den Problemen der Realisierung der Rechte auf Gewissensfreiheit und  Religionsausübung, dem Entgegenwirkung gegen den religiösen Extremismus.

Sinnvoll erscheint, die initiative einer Reihe ethnischer Organisationen zur Schaffung eines
Toleranzrates des Gebietes Swerdlowsk zu unterstützen.

 



 
 
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